Die Liberalen sinken erneut auf ihr Rekordtief von drei Prozent ab, den niedrigsten Wert, seit Philipp Rösler Partevorsitzender der FDP ist.

Berlin. Die FDP verharrt weiter im Umfragetief. Nach dem am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Wahltrend des Magazins „Stern“ und des Fernsehsenders RTL verliert die Partei im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt und sinkt damit erneut auf ihr Rekordtief von drei Prozent. Das ist der niedrigste Wert in der bisherigen Amtszeit des Parteivorsitzenden Philipp Rösler. Zuletzt waren die Liberalen in der zweiten Maiwoche, kurz vor Röslers Wahl zum neuen Vorsitzenden, so niedrig bewertet worden.

Die Union gewinnt zum zweiten Mal in Folge einen Punkt hinzu und steigt auf 33 Prozent. Die Sozialdemokraten klettern um einen Punkt auf 25 Prozent. Die Grünen büßen einen Punkt ein und fallen auf 22 Prozent. Es ist ihr schlechtester Wert seit Anfang April. Die Linke legt um einen Punkt auf zehn Prozent zu. Für „sonstige Parteien“ wollen 7 Prozent der Wähler stimmen.

Mit zusammen 47 Prozent hätte ein rot-grünes Bündnis weiter eine Mehrheit von 11 Punkten vor der schwarz-gelben Koalition und im Parlament eine knappe Mehrheit der Mandate.

Wie seine Partei kommt auch Außenminister Guido Westerwelle (FDP) in der Bevölkerung nicht an. Nur 28 Prozent der Deutschen sagten in einer weiteren Umfrage für den stern, er mache seine Arbeit gut. 61 Prozent schätzten sie als weniger gut oder als schlecht ein. Mehrheitlich zufrieden (67 Prozent) sind lediglich die derzeit noch verbliebenen FDP-Wähler.

Forsa-Chef Manfred Güllner erklärte die Schwäche der FDP damit, dass ihre neue Spitze die Wähler nicht überzeuge. Dem stern sagte er: „Der Außenminister bleibt ein Hemmschuh. Der Wirtschaftsminister gilt als nett, hat fachlich aber noch keine Kontur gewonnen. Und bei Entscheidungen wie jetzt zum Euro steht nicht er, sondern Kanzlerin Angela Merkel auf der Weltbühne.“ Der SPD dagegen sei mit dem Auftritt ihrer Spitzenpolitiker als Troika „ein geschickter Schachzug“ gelungen. Güllner: „Gabriel präsentierte sich erstmals als ruhiger, staatstragender Oppositionsführer, flankiert von Steinmeier und Steinbrück – das strahlte Einigkeit sowie Kompetenz aus und trug zur Stabilisierung der Partei bei.“

Für den Wahltrend wurden 2.505 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 18. bis 22. Juli befragt. (dapd)