Jeder Vierte glaubt, dass die schwarz-gelbe Koalition nicht bis 2013 hält. Selbst CDU-Wähler sehen Kanzlerin Merkel in der Partei geschwächt.

Hamburg/Berlin. Der Richtungsstreit und die heftige interne Debatte um die Euro-Rettung haben der CDU und ihrer Schwesterpartei CSU offenbar nicht so geschadet wie befürchtet. Nach dem wöchentlichen Wahltrend von „Stern“ und RTL hat sich die Union stabilisiert. Mit 33 Prozent haben CDU/CSU einen Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche. Auch die FDP kann sich in der Forsa-Umfrage behaupten. Trotz der neuen Kritik an Außenminister Guido Westerwelle, die in die aktuellen Werte noch nicht eingeflossen ist, erreichen die Liberalen unverändert 5 Prozent. Immerhin der Wiedereinzug in den Bundestag wäre damit sicher. Bei der Bundestagswahl 2009 erreichte die FDP 14,6 Prozent.

Die SPD fällt wieder Umfrage um einen Prozentpunkt auf 25 Prozent. Die Grünen erzielen zum vierten Mal in Folge 21 Prozent. Die Linke verbessert sich um einen Punkt auf 9 Prozent. Mit zusammen 46 Prozent haben SPD und Grüne einen Vorsprung von 8 Punkten vor Union und FDP (gemeinsam 38 Prozent) – und somit keine eigene Mehrheit mehr.

Obwohl die Union in der Wählersympathie konstant dasteht, zweifelt die große Mehrheit der Deutschen daran, dass die CDU geschlossen hinter Bundeskanzlerin und Parteichefin Angela Merkel steht. In einer weiteren „Stern“-Umfrage erklärten 59 Prozent, sie glaubten nicht an die volle Rückendeckung für Merkel in der eigenen Partei. Skepsis gibt es sogar im eigenen Lager: Gut die Hälfte (52 Prozent) aller CDU-Wähler hat das Gefühl, Merkel könne sich nicht mehr auf die Partei verlassen.

Zugleich zweifeln viele Bürger auch am Fortbestand der schwarz-gelben Koalition: Jeder Vierte (25 Prozent) rechnet damit, dass sie noch vor der nächsten Bundestagswahl 2013 scheitert. (dpa/abendblatt.de)