26 Mitglieder gehören dem Deutschen Ethikrat an. Bei der umstrittenen PID wird es keine einhellige Empfehlung geben, erfuhr das Abendblatt.

Berlin. In seiner für Dienstag erwarteten Stellungnahme wird der Deutsche Ethikrat keine einhellige Empfehlung zum Umgang mit der umstrittenen Präimplantationsdiagnostik (PID) abgeben. Das erfuhr das "Hamburger Abendblatt" aus dem Umfeld des Gremiums. Vielmehr werde es „ein gespaltenes Votum“ geben, hieß es in Ethikrat-Kreisen.

Die Stellungnahme erfolgt kurz vor der ersten Befassung des Bundestags mit PID. Dem Parlament liegen derzeit drei Gesetzentwürfe vor, die jeweils von parteiübergreifenden Gruppen vertreten werden. Alle Gesetzentwürfe sehen vor, grundsätzlich am PID-Verbot festzuhalten. Zwei Entwürfe sprechen sich für Ausnahmeregelungen aus.

Aus dem Umfeld des Ethikrats hieß es gegenüber dem "Abendblatt", die Stellungnahme werde in ihrem Empfehlungsteil wie ein Streitgespräch aufgebaut sein, dabei aber die Mehrheitsverhältnisse zwischen PID-Gegnern und den Befürwortern durchaus angeben. Weiter hieß es: Da der Bundestag mit seiner Beratung der drei vorliegenden Gesetzentwürfe in der kommenden Woche beginnen wolle und mit seiner Befassung des Themas extra auf den Deutschen Ethikrat gewartet habe, sei vor allem darauf Wert gelegt worden, alle denkbaren Argumente Pro und Contra zu diskutieren.

Dem Ehtikrat gehören 26 Mitglieder an. Vorsitzender des Gremiums ist der frühere Bundesjustizminister Edzard Schmidt-Jortzig (FDP).