Selbst die guten Wirtschaftszahlen verbessern die Lage für die Bundesregierung nicht. Die Grünen profitieren vom Unmut der Deutschen.

Hamburg. Zwei Prozentpunkte plus – aber auch die in der Wählergunst leicht verbesserte Union kann die schwarz-gelbe Koalition nicht aus dem Stimmungstief ziehen. Während CDU und CSU innerhalb einer Woche auf 31 Prozent steigen, verharrt die FDP bei 4 Prozent und wäre damit nicht im Bundestag vertreten.

Im Forsa-Wahltrend von „Stern“ und RTL kommt die SPD derzeit wie in der Vorwoche nur auf magere 23 Prozent. Die Grünen geben einen Punkt ab, bleiben mit 24 Prozent aber vor der SPD. Die Stimmung für die Grünen bleibt stabil, was vor allem an den Protesten gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 und dem Unmut der Bürger gegen die Bundesregierung insgesamt liegen dürfte. Von den guten Wirtschaftszahlen konnten Union und FDP anscheinend noch nicht profitieren. Die Linke fällt um einen Punkt auf 11 Prozent. Mit zusammen 47 Prozent haben Grüne und SPD einen Vorsprung von 12 Punkten auf Union und FDP.

Für Nordrhein-Westfalen rechnen die Meinungsforscher sogar eine absolute Mehrheit von Rotz-Grün hoch. Rund 100 Tage nach dem Start der Minderheitsregierung von Hannelore Kraft sind vor allem die Grünen gestärkt: Derzeit würden sich 19 Prozent der Wähler in Nordrhein-Westfalen für die Ökopartei entscheiden, rund 7 Prozentpunkte mehr als bei der Wahl am 9. Mai dieses Jahres. Die SPD liegt mit 35 Prozent auf dem Niveau ihres Wahlergebnisses vom Mai, als sie 34,5 Prozent erhielt.