Auch Ex-Finanzminister Steinbrück liegt noch vor Parteichef Gabriel. Steinbrück sei „führungsstark“, Gabriel bloß „machtbewusst“.

Düsseldorf. SPD-Chef Sigmar Gabriel würde einer Umfrage zufolge nicht Kanzlerkandidat seiner Partei werden, wenn es nach dem Willen der Bundesbürger und der SPD-Anhänger ginge. Das ergab eine repräsentative Blitzumfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des „Handelsblatts“.

Auf die Frage „Wer wäre der beste Kanzlerkandidat der SPD?“ nannten am Wochenende 30 Prozent der 1003 Befragten den ehemaligen Vizekanzler und Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Auf Platz zwei folgte mit 21 Prozent Ex-Finanzminister Peer Steinbrück. Gabriel erzielte nur 16 Prozent. Unter den SPD-Anhängern plädierten 34 Prozent für Steinmeier, 26 Prozent für Steinbrück und 19 Prozent für Gabriel.

Steinbrück hatte sich am Sonntag mit einer Rede auf dem SPD-Bundesparteitag auf der parteipolitischen Bühne zurückgemeldet. Wie hoch die Wertschätzung für ihn in der Bevölkerung ist, zeigte die Befragung: Danach halten laut „Handelsblatt“ 63 Prozent der Bundesbürger und 75 Prozent der SPD-Anhänger den ehemaligen Finanzminister für „kompetent“. 60 Prozent der Befragten und 74 Prozent der SPD-Mitglieder billigen ihm zu, etwas „von den Erfordernissen der Wirtschaft“ zu verstehen. 52 Prozent halten Steinbrück außerdem für „glaubwürdig“ und „führungsstark“. Gabriel hingegen billigten die Befragten in erster Linie zu, „machtbewusst“ zu sein (57 Prozent). Dass er die Probleme des Landes lösen könne, sagten lediglich 14 Prozent.