Wilders hatte in Berlin auf Einladung des früheren CDU-Politikers René Stadtkewitz einen Vortrag über „Islam und Integration“ gehalten.

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) hat scharfe Kritik an dem Auftritt des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders in Berlin geübt. „Ratschläge von zwielichtigen Figuren aus den Niederlanden laufen unserem Bemühen zuwider, die Integration muslimischer Mitbürgerinnen und Mitbürger zu fördern“, erklärte die Ministerin am Sonnabend. Die Wahrnehmung, dass Muslime und ihre Religion für bedrohlich zu halten seien, werde durch Auftritte wie von Wilders „auf unerträgliche Weise befeuert“. Integration könne nur dort auf Dauer gelingen, wo Denken und Glauben des Anderen nicht nur geduldet, sondern auch respektiert würden, hieß es in der Erklärung.

Wilders hatte am Sonnabend in einem Berliner Hotel auf Einladung des früheren CDU-Politikers René Stadtkewitz einen Vortrag über „Islam und Integration“ gehalten. Mehr als hundert Menschen versammelten sich vor dem Hotel zu einer Demonstration gegen den Rechtspopulisten. Wilders' Partei für Freiheit (PVV) wird möglicherweise eine Minderheitsregierung aus Rechtsliberalen und Christdemokraten in den Niederlanden dulden. Am Montag beginnt in Amsterdam ein Prozess gegen ihn wegen Anstachelung zum Hass auf Muslime.