Die Affäre ist offiziell beendet. Nach seinem Rauswurf aus der Bundesbank erhält der umstrittene Thilo Sarrazin 10.000 Euro Pension.

Berlin. Bundespräsident Christian Wulff hat Thilo Sarrazin aus dem Amt eines Vorstandsmitglieds der Bundesbank entlassen. Dies bestätigte Sarrazin der Nachrichtenagentur dpa. „Das Thema Bundesbank ist für mich damit abgeschlossen“, sagte Sarrazin. Der frühere Berliner Finanzsenator hatte sich zuvor unter Vermittlung von Vertretern des Bundespräsidenten mit der Bundesbank auf einen Rückzug verständigt.

Die Bankspitze wollte wegen seiner umstrittenen Thesen zur fehlenden Integrationsbereitschaft von Muslimen nicht mehr mit Sarrazin zusammenarbeiten. Gegen Sarrazin läuft in der SPD noch ein Parteiausschlussverfahren. Die Auseinandersetzung mit der SPD laufe völlig unabhängig von seiner Trennung von der Bundesbank weiter, sagte Sarrazin.

Die Bundesbank hatte zunächst bei Bundespräsident Wulff die Entlassung Sarrazins aus dem Vorstand beantragt. Wegen der Einmaligkeit des Vorgangs hatte das Bundespräsidialamt anschließend eine vertrauliche Vermittlung gestartet. Danach war Sarrazin bereit, beim Bundespräsidenten seine Entlassung zu beantragen. Die Bundesbank ließ ihrerseits den Vorwurf fallen, Sarrazin habe mit seinen Thesen das Ansehen der Bundesbank beschädigt. Mit dem Ausscheiden aus dem Amt erhält Sarrazin nach verschiedenen Berichten eine monatliche Pension von 10.000 Euro.