Niedersachsens Innenminister: Junge Männer sollen wählen können, ob sie bei der Bundeswehr oder etwa der Polizei Dienst tun.

Hannover. Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) hat eine Weiterentwicklung der Wehrpflicht zu einem Heimatschutzdienst gefordert. Junge Männer sollten künftig wählen können, ob sie ihre Dienstpflicht bei der Bundeswehr, der Bundespolizei oder im Zivil- und Katastrophenschutz ableisteten, heißt es in einem Positionspapier des Ministers, über das die „Welt“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in ihren Sonnabendausgaben berichten.

Der Dienst sei auch beim Technischen Hilfswerk, bei der Feuerwehr, beim Roten Kreuz, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Malteser Hilfsdienst oder der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft denkbar, sagte Schünemann.

Der CDU-Minister sieht seine Vorschläge als Alternative zum Plan von Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), der den Grundwehrdienst aussetzen will. Auch die Wehrgerechtigkeit wäre aus Sicht Schünemanns gewährleistet.

Der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sagte Schünemann, die Sicherheitslage habe sich zweifellos geändert. Trotzdem gebe es weiterhin eine terroristische Bedrohung Deutschlands und deswegen seien auch die Fähigkeiten von Wehrdienstleistenden beispielsweise als Sanitäter weiter wichtig. Schünemann sagte: „Wenn es um Sicherheit geht, können wir uns nicht nach der Haushaltslage definieren.“