Berlin. Das Nein der Linkspartei zu Joachim Gauck bei der Bundespräsidentenwahl hat eine rot-rot-grüne Zusammenarbeit im Bund in weite Ferne gerückt. Linke und SPD gaben sich gegenseitig die Schuld dafür, dass CDU-Kandidat Christian Wulff gewählt wurde. "Rot-rot-grüne Gedankenspiele - ernsthaft macht die jetzt gerade keiner, nicht nach dem Vorfall gestern", sagte Grünen-Fraktionschefin Renate Künast. Ähnlich äußerte sich SPD-Chef Sigmar Gabriel. Für Empörung sorgte der Linke-Politiker Diether Dehm, der auf die Frage, warum die Linke nicht für Gauck stimme, gesagt hatte: "Was würden Sie tun, wenn Sie die Wahl hätten zwischen Hitler und Stalin?"