Die türkischen Medien beschränkten sich weitgehend auf eine nachrichtliche Berichterstattung zur Wahl des neuen Bundespräsidenten oder auf den Abdruck westlicher Agenturberichte, allerdings mit positivem Ton. Die Zeitung "Hürriyet" hob hervor, dass 19 Abgeordnete türkischer Herkunft an der Präsidentenwahl in Deutschland teilgenommen hätten, darunter zwei, die Familienangehörige durch mutmaßlichen rechtsextremem Terror verloren hatten - Mevlüde Genc, die bei einem Brandanschlag 1993 mehrere Angehörige verlor, und Gamze Kubasik, deren Vater vermutlich von der Zwickauer Neonazi-Terrorzelle getötet wurde.

Die Zeitung hob hervor, dass Joachim Gauck nach eigenem Bekunden auf die Migranten zugehen wolle, um deren Marginalisierung in der deutschen Gesellschaft zu verringern und eine bessere Integration zu fördern. "Hürriyet" schilderte Gauck als einen Mann, der gegen Unterdrückung und für die Freiheit gekämpft habe und dessen Wahl von der Bevölkerung und den Medien mit großer Mehrheit begrüßt worden sei.