Nach Informationen der “Bild“-Zeitung hat Wulff Anspruch auf ein Büro und die Beschäftigung von Mitarbeitern auf Staatskosten angemeldet.

Hamburg. Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff hat offenbar seinen Anspruch auf umstrittene Privilegien angemeldet. Das berichtet die "Bild"-Zeitung am Dienstag . Nach Informationen der Zeitung sondiert der Haushaltsausschuss des Bundestages eine mündliche Anfrage, wonach der Ex-Bundespräsident ein Büro in Hannover anmieten und Sekretärin, Büroleiter, Fahrer und wissenschaftliche Assistenten beschäftigen möchte. Laut "Bild" würden sich die Kosten auf geschätzte 300.000 Euro pro Jahr belaufen.

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Christian Wulff war Ende Februar trotz seines Rücktritts vom Amt des Bundespräsidenten ein lebenslanger Ehrensold zugebilligt worden. Die Billigung einer Zusatzausstattung, die ehemaligen deutschen Staatsoberhäuptern eigentlich zusteht, ist aber weiterhin umstritten, da die Staatsanwaltschaft Hannover gegen den Ex-Bundespräsidenten wegen möglicher Vorteilsnahme ermittelt. Die Ausschussvorsitzende Petra Merkel (SPD) hatte der "Bild"-Zeitung vergangene Woche gesagt: "Es gibt über alle Parteigrenzen hinweg die Absicht, die Zusatzversorgung nicht in vollem Umfang zu gewähren."

Christian Wulff hatte seinem Nachfolger Joachim Gauck am Montag offiziell die Amtsgeschäfte übergeben. Wulff war am 17. Februar nach nur 20 Monaten im Amt zurückgetreten. Er hatte damit die Konsequenz aus Vorwürfen rund um eine Kredit- und Medienaffäre gezogen. Auslöser war schließlich der Antrag der Staatsanwaltschaft Hannover, seine Immunität aufzuheben.