Zur Bewältigung der griechischen Schuldenkrise will Bundeskanzlerin Angela Merkel den Internationalen Währungsfonds (IWF) einschalten. Der IWF ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und wurde zusammen mit der Weltbank im Juli 1944 bei der Währungskonferenz in Bretton Woods im US-Staat New Hampshire gegründet. Dem IWF mit Hauptsitz in Washington gehören heute 186 Staaten an. Seine Hauptaufgabe ist die Wahrung einer stabilen Währungsordnung.

Die Hilfen des IWF an krisengeschüttelte Länder richten sich in der Regel nach dem Kapitalanteil, den der betroffene Staat an dem Fonds hält. In der Regel erfüllen die IWF-Kredite nicht den gesamten Bedarf des Pleite-Kandidaten. Um die Lücke zu decken, werden normalerweise die Region und andere Geber um Unterstützung gebeten. So wäre es wohl auch im Falle Griechenlands, die Staaten der Eurozone müssten die IWF-Hilfe also durch bilaterale Kredite ergänzen.

Die Vereinigten Staaten halten 16,7 Prozent der Stimmrechte und verfügen damit über eine Sperrminorität. EU-Diplomaten verweisen indes darauf, dass die Europäer 32 Prozent des IWF-Kapitals stellen - deutlich mehr als die USA, deren Beitrag sich auf 17,9 Prozent beläuft. Präsident des IWF ist seit 2007 der frühere französische Wirtschafts- und Finanzminister Dominique Strauss-Kahn. An der Spitze des IWF steht traditionell ein Europäer, während die Weltbank stets von einem Amerikaner geführt wird.