Die Schwäche der einen ist die Stärke der anderen. Die Sponsoren-Affäre um Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) hat der SPD eine unerwartete Möglichkeit verschafft, dort endlich wieder in eine Regierungsverantwortung zu kommen und über den Bundesrat auch die Bundespolitik mitbestimmen zu können. Zu Recht wittert die SPD eine große Chance.

Doch mit ihren plötzlich sehr guten Umfrageergebnissen ist erst der halbe Weg zurückgelegt. Abgesehen davon, dass die Stimmung der Bürger bis zur Wahl am 9. Mai wieder umschlagen kann, heißt eine Abwahl von Schwarz-Gelb nicht, dass es für Rot-Grün reicht. Vielmehr scheinen alle Farbkombinationen der Parteien möglich. Und darin einbezogen werden muss auch die Linkspartei. Will die SPD tatsächlich einen Regierungswechsel und nicht nur eine Juniorpartnerschaft in einer große Koalition, dann muss sie die Linkspartei als möglichen Partner in ein Dreierbündnis einbeziehen. Sonst nützen die Stimmengewinne gar nichts.