Hamburg. Der Handel mit gefälschten Arzneimitteln im Internet ist nach Auffassung von Experten dabei, den weltweiten Drogenhandel zu überflügeln. Bei einer Zollkontrolle in 26 europäischen Ländern wurden 995 Postsendungen beschlagnahmt, 72 Webseiten mit einschlägigen Angeboten vom Netz genommen. "Das Internet hat dazu geführt, dass viele Deutsche grenzübergreifend vor allem Potenzmittel, Haarwuchsmittel und Schlankheitsmacher bestellen", sagte Axel Thiele vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte dem Abendblatt. EU-Industriekommissar Günter Verheugen (SPD) sagte der "Welt": "Jede Fälschung von Medikamenten ist ein versuchter Massenmord." Der Weg einer Arznei von der Herstellung bis zum Verkauf müsse "minutiös" verfolgt werden können. Dazu brauche man Sicherheitszeichen auf den Verpackungen.