Wer seine Pillen aus dem Netz fischt, kann bei deutschen Anbietern sicher sein. Die Gefahr von Fälschungen ist bei hiesigen Versandapotheken genauso groß oder klein wie bei den Pharmazeuten mit festen Öffnungszeiten an der Ecke. Doch die Sorglosigkeit der Patienten im Internet und der unübersichtliche Arzneimittelmarkt führen zu wahren Exzessen. Der weltweite Online-Handel mit den Pillen - seien es Viagra und Co. oder der schnelle Schlankmacher - hat an Umsatz die Drogen überflügelt. Vor allem in Asien werden Arzneien kopiert, gefälscht und billigst um die Welt geschickt.

In ländlichen Regionen werden Diabetiker, Herz-Patienten und andere chronisch Kranke mit täglichem Bedarf in Zukunft immer mehr auf den Versandhandel angewiesen sein. Deshalb bräuchte man schleunigst ein europaweites Qualitätssiegel für Pillen im Netz. Dass sich die Europäische Union und die deutsche Pharmalobby damit schwertun, ist angesichts der sonstigen Standards, die aus Brüssel kommen, ein schwaches Bild.