Thilo Sarrazin hat einem Bericht der “Bild“-Zeitung zufolge ein Kopftuchverbot für muslimische Schülerinnen an deutschen Schulen gefordert.

Berlin. Der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD), der im Oktober in einem aufsehenerregenden Interview Türken und Arabern in Berlin Integrationswillen absprach, hat sich erneut zum Thema Integration geäußert. Laut "Bild"-Zeitung forderte Sarrazin, der jetzt Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank ist, auf einer Podiumsdiskussion in Berlin ein Kopftuch-Verbot für muslimische Schülerinnen. Dem Bericht zufolge sagte Sarrazin wörtlich: "Ich würde Kopftücher im Unterricht untersagen. Sie sind kein religiöses Symbol, sondern ein politisches. Ein Symbol des Machtanspruches des Mannes über die Frau."

Zur Begründung sagte Sarrazin: "In Europa haben wir steigende Zahlen von Muslimen, was in allen Ländern Probleme macht." Zur besseren Integration forderte Sarrazin laut Zeitung: "Erstens den Zuzug begrenzen. Zweitens diejenigen, die da sind, unter Integrationsdruck setzen. Politik und Gesellschaft müssen eine Erwartungshaltung herstellen." Zudem würde er "darauf bestehen, dass man Deutsch redet."

Bislang steht es Schülerinnen an öffentlichen Schulen frei, Kopftücher zu tragen. In Berlin gilt seit 2005 ein "Neutralitätsgesetz", nach dem weder Lehrkräfte, noch Richter und Polizisten im Dienst Kopftuch, Kreuz oder jüdische Kippa tragen dürfen.