Nach dem vereitelten Angriff auf das deutsche Kreuzfahrtschiff “Astor“ herrscht weiter Unklarheit über die Herkunft der abgedrängten Schnellboote. Hier geht's zur Bildergalerie.

Hamburg. Nach dem vereitelten Angriff auf das deutsche Kreuzfahrtschiff "Astor" herrscht weiter Unklarheit über die Herkunft der abgedrängten Schnellboote. "Es ist unklar, ob es sich um Piraten gehandelt hat", sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr dem Abendblatt. Die Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" hatte mit Warnschüssen in der Arabischen See zwei Schnellboote vertrieben. Die 492 Passagiere auf dem Kreuzfahrtschiff hätten davon nichts mitbekommen, sagte der Sprecher weiter.

Der Verband deutscher Reeder teilte mit, dass in der Region in diesem Jahr bereits 30 Schiffe überfallen wurden. Der Seeraum sei derart unsicher geworden, dass eine konkrete Bedrohung für deutsche Staatsbürger bestehe, sagte Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU). Gleichzeitig sprach er sich für ein "robustes Mandat" für die geplante EU-Mission "Atalanta" aus, über die der Bundestag am Mittwoch beschließen will.

Aufgabe der Bundeswehr sei im Rahmen dieser Mission vorrangig, Hilfstransporte zu schützen, heißt es in einem Brief von Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Minister Jung an die Fraktionschefs im Bundestag. Nach dem Papier, das dem Abendblatt vorliegt, ist der Einsatz von drei Kriegsschiffen, einem Unterstützungsschiff und drei Seefernaufklärern geplant.

Die Bundeswehr wird sich mit einer Fregatte und 1400 Soldaten beteiligen. Ihre Aufgaben seien vor allen der "Schutz für die Schiffe des Welternährungsprogramms unter anderem durch die Präsenz von bewaffneten Kräften an Bord", im Einzelfall auch der Schutz ziviler Schiffe, heißt es in dem Brief weiter. Das Einsatzführungskommando bestätigte dem Abendblatt, dass die Fregatte "Karlsruhe" mit 220 Soldaten bereits vor Ort sei.