Nach dem Scheitern der Wahl Andrea Ypsilantis zur Ministerpräsidentin hat die hessische FDP sowohl die CDU als auch die Grünen zu Gesprächen aufgefordert. Bei dem nunmehr erwarteten Verzicht auf die Kandidatur Ypsilantis bleibt die geschäftsführende CDU-Landesregierung von Ministerpräsident Roland Koch vorerst weiter im Amt.

Der Landesvorsitzende Jörg-Uwe Hahn kündigte im Hessischen Fernsehen einen entsprechenden Brief an Ministerpräsident Roland Koch (CDU) und Grünen-Landeschef Tarek Al-Wazir an. Er hoffe sehr, dass das Gespräch über mögliche Alternativen zu einer vorgezogenen Neuwahl zustandekomme, fügte Hahn hinzu.

Er sprach von einem "historischen Tag". Schließlich habe die FDP seit Wochen an die "Anständigen" in der SPD appelliert, den Wortbruch Ypsilantis und die Bildung einer rot-grünen Minderheitsregierung mit Hilfe der "Kommunisten" nicht mizumachen. Das sei am Montag geschehen und er ziehe seinen Hut vor den vier abtrünnigen Kollegen aus der SPD-Fraktion.

Eigentlich wären Neuwahlen jetzt die sauberste Lösung, sagte der hessische SPD-Chef weiter. Doch solle man jetzt erst einmal die Entwicklung sich setzen lassen und den Tag reflektieren. In dem von ihm vorgeschlagenen Sechs-Augen-Gespräch mit Koch und Al-Wazir sei zu klären, ob die drei Parteien "etwas zusammen organisieren können", sagte der hessische FDP-Chef, ohne das Wort Jamaika-Koalition zu benutzen. "Natürlich haben die Grünen jetzt eine Verantwortung", fügte Hahn hinzu. In den Koalitionsvereinbarungen mit der SPD seien sie "weit nach links gerückt".