Bei dem schwersten Debakel der CSU bei einer Landtagswahl seit 58 Jahren haben gleich mehrere aktuelle und frühere Kabinettsmitglieder auf...

Bei dem schwersten Debakel der CSU bei einer Landtagswahl seit 58 Jahren haben gleich mehrere aktuelle und frühere Kabinettsmitglieder auf CSU-Listenplätzen den Einzug in den Landtag verpasst. Bayerns frühere Kultusministerin Monika Hohlmeier (CSU) scheiterte auf Platz zehn der Oberbayern-Liste. "Es gibt kein Listenmandat mehr für Oberbayern", zitierte die Münchner "Abendzeitung" die 46-jährige Hohlmeier, Tochter des früheren CSU-Chefs und bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. Sie gehörte seit 1990 dem bayerischen Landtag an.

Finanzstaatssekretär Georg Fahrenschon, der als einer der großen Hoffnungsträger der CSU gilt, verpasste auf Platz sechs der Oberbayern-Liste den Einzug ins Münchner Maximilianeum. Wirtschaftsministerin Emilia Müller trat auf Platz eins der Oberpfälzer Bezirksliste an - doch in der Oberpfalz schaffte es nicht ein einziger CSU-Listenkandidat ins Parlament des Freistaates.

Bisher stellte die CSU 33 Listenabgeordnete, künftig sind es nur noch zwei: Landtagsvizepräsidentin Barbara Stamm (Unterfranken) und Justizministerin Beate Merk (Schwaben) schafften es als Listenführerinnen in ihren eigen Regierungsbezirken um Haaresbreite in den Landtag. Auch die für die Freien Wähler angetretene Ex-CSU-Rebellin Gabriele Pauli wird voraussichtlich in den bayerischen Landtag einziehen. Sie lag im Rennen um eines der beiden Listenmandate der Freien Wähler in ihrem Wahlkreis Mittelfranken nach dem Stand der Auszählung vom gestrigen Abend praktisch uneinholbar vorne.