Fürther Landrätin schließt Austritt nicht mehr aus. “Park Avenue“-Chefredakteur Petzold: “Hier ist alles korrekt abgelaufen.“

HAMBURG/FÜRTH. Die inszenierten Vamp- und Domina-Fotos der Fürther Landrätin Gabriele Pauli (49) im Magazin "Park Avenue" haben die Diskussion um die politische Zukunft der Parteirebellin angefacht. Auf Ablehnung stießen die Fotos in der CSU. Der Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Uhl bewertete die Aufnahmen in der "Mitteldeutschen Zeitung" als indiskutabel. "Damit hat sie sich selbst gerichtet", sagte er. Der Bundestagsabgeordnete Norbert Geis erklärte im selben Blatt, Politik müsse ein gewisses Maß an Seriosität bewahren. Pauli könne "nicht damit rechnen, auf diesem Weg höhere Ämter in der CSU zu erreichen". Die Landrätin hatte sich, von mehreren Gruppen unterstützt, in den letzten Wochen immer wieder für höhere Ämter in der CSU ins Gespräch gebracht.

Pauli selbst hat sich inzwischen von den Aufnahmen für "Park Avenue" distanziert: Der Titel "St. Pauli" in der Überschrift "verbunden mit sehr gezielten Fotoausschnitten und einigen Textpassagen" erwecke bei vielen Betrachtern eine Assoziation, die sie nicht hinnehmen könne, heißt es in einer Stellungnahme. "Auf jeden Fall hätten Sie die provokante Aufmachung mit mir absprechen müssen und mir den Text zur Autorisierung vorlegen müssen", betonte Pauli in dem Brief an die Zeitschriftenmacher.

"Park Avenue"-Cheredakteur Andreas Petzold wies gestern gegenüber dem Hamburger Abendblatt darauf hin, dass alle Zitate mit der Politikerin abgestimmt und auch die Fotos mit ihrem Einverständnis gemacht worden seinen. "Hier ist alles korrekt abgelaufen", sagte Petzold weiter.

Nach Medienberichten schließt Pauli nicht mehr aus, ihrer Partei den Rücken zu kehren. "Meine Heimat ist die CSU. Aber es kann keine einseitige Liebe auf Dauer sein", sagte sie der Illustrierten "Bunte". Die CSU sollte sich daher klar werden, was sie an ihr habe, unterstrich sie. Noch in den vergangenen Wochen hatte Pauli wiederholt erklärt, sie stehe zur CSU.