Ausgaben stiegen um 3,2 Prozent auf 252 Milliarden Euro. Dabei schlugen vor allem die Kosten für Impfungen, Medikamente und Pflege zu Buche. Aber auch der erhöhte Mehrwertsteuersatz wurde kräftig eingepreist.

Wiesbaden/Hamburg. Impfen, Pillenschlucken und die Kosten für die Pflege sind die Kostentreiber bei den Gesundheitsausgaben. Nach neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Ausgaben im Jahr 2007 gegenüber 2006 um 3,2 Prozent auf 252 Milliarden Euro angestiegen. Das ist der dritte Anstieg in Folge.

Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt, also auf alle im Inland produzierten Waren und Dienstleistungen, nahm der Anteil der Gesundheitsleistungen seit dem bisherigen Höchststand von 10,8 Prozent 2003 allerdings weiter ab und zwar auf 10,4 Prozent. Die Wirtschaftsleistung stieg also stärker als die Gesundheitsausgaben, wie Michael Müller vom Statistischen Bundesamt erklärte.

Dennoch: Jeder zehnte Euro, der in Deutschland umgedreht wird, hat mit Gesundheit zu tun. Heißt: Jeder Deutsche ob Säugling oder Greis, Fitnessguru oder Couch potato hatte einen Anteil von 3070 Euro pro Jahr.

Überdurchschnittlich mehr Geld gaben 2007 sowohl die gesetzlichen (plus 4 Prozent) als auch die privaten Krankenversicherungen (plus 4,3) aus. Die privaten Haushalte steigerten ihre Ausgaben dagegen nur um 1,8 Prozent auf 34,1 Milliarden Euro.

Um plus 8,9 Prozent stiegen die Leistungen der Prävention und des Gesundheitsschutzes. Dieser starke Anstieg ist laut Bundesamt auf die höheren Ausgaben bei Schutzimpfungen zurückzuführen, die seit Mitte 2007 zu den Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung zählen.

Ebenfalls überdurchschnittlich stiegen die Ausgaben für Arzneimittel nämlich um 5,0 Prozent oder 2,0 Milliarden Euro auf 41,7 Milliarden Euro. "Ein Teil dieses Anstieges kann durch die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes von 16 Prozent auf 19 Prozent zum 1. Januar 2007 erklärt werden", erklärten die Wiesbadener Statistiker.

Den prozentual stärksten Anstieg hatten mit 6,7 Prozent (plus 500 Millionen Euro) die ambulanten Pflege-Einrichtungen zu verzeichnen. Ihre Leistungen schlugen mit Ausgaben von 7,9 Milliarden Euro zu Buche. Das hat auch mit der zunehmenden Zahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland zu tun.