Beide Skiläufer hatten keinen Alkohol im Blut. Regierungschef wurde über den Tod der Frau informiert.

Jena. Gut eine Woche nach seinem schweren Ski-Unfall in Österreich ist der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus in seine Heimat zurückgekehrt. Ein Hubschrauber brachte den CDU-Politiker am Freitagnachmittag in die Uniklinik Jena, wo seine schweren Schädel-Hirn-Verletzungen weiterbehandelt werden. Althaus wird sich nach Auskunft der Ärzte voraussichtlich noch mehrere Wochen medizinischen Behandlungen unterziehen müssen.

Althaus war am 1. Januar auf einer Skipiste in Österreich mit einer 41 Jahre alten Slowakin zusammengestoßen, die Frau erlitt tödliche Verletzungen. Der thüringische Regierungssprecher Fried Dahmen bestätigte, dass Althaus inzwischen über den Tod der vierfachen Mutter sowie die weiteren Umstände des Unfalls informiert wurde.

Die Staatsanwaltschaft im österreichischen Leoben teilte unterdessen mit, dass weder Althaus noch die Slowakin alkoholisiert waren. Die Untersuchung der Blutproben habe bei beiden eine Blutalkoholkonzentration von 0,0 Promille ergeben.

Die Jenaer Neurochirurgen erklärten am Freitagnachmittag, der 50-Jährige müsse voraussichtlich acht bis zehn Tage im Uniklinikum bleiben und sich danach einer Reha-Behandlung unterziehen. Das sei normal. Zur Dauer der Rehabilitationsmaßnahme äußerten sich die Mediziner nicht. Althaus ist CDU-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl in Thüringen am 30. August.

Der medizinische Vorstand der Uniklinik, Klaus Höffken, berichtete, Althaus freue sich, wieder in Thüringen zu sein. Es sei mit einer raschen Besserung seines Zustands zu rechnen. Nach Angaben des Direktors der Jenaer Neurochirurgie, Rolf Kalff, ist Althaus wach und ansprechbar, allerdings zeitlich und örtlich noch nicht voll orientiert. Es lägen aber keine neurologischen Ausfälle vor. Damit bestätigte Kalff die Befunde der österreichischen Ärzte.

Kalff berichtete zugleich, er kenne Althaus von früher und habe bereits mit ihm Fußball gespielt. Diese Bekanntschaft sei auch der Grund gewesen, warum der CDU-Politiker im Jenaer Uniklinikum behandelt werden wollte.

Die Uniklinik Jena ist mit mehr als 4300 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in der Region. Das Klinikum ist eine selbstständige Teilkörperschaft der Friedrich-Schiller-Universität, deren Medizinische Fakultät in das Klinikum integriert ist. Diese Fakultät gehörte im Jahre 1558 zu den Gründungsfakultäten der Hochschule.

Für Althaus wurde nach Klinikangaben ein Teil einer Station gesperrt. Damit solle die Privatsphäre des Ministerpräsidenten gesichert werden. Es würden auch nur ihm nahestehende Angehörige vorgelassen, erklärte die Klinik. Ein Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich derzeit in Erfurt aufhält, ist damit ausgeschlossen. Beim Neujahrsempfang der Erfurter CDU sandte die Kanzlerin Althaus Genesungswünsche. Der Skiunfall habe gezeigt, "was für ein kostbares Gut Gesundheit ist", sagte Merkel.