Kein Handy, kein Laptop, keine Erinnerung: Nach dem tragischen Skiunfall in Österreich ist der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) noch immer orientierungslos. Und er ist „bis auf Weiteres“ nicht vernehmungsfähig.

Jena. Sein Zustand schwanke noch, sagte der Direktor der Neurochirurgie am Uniklinikum Jena, Rolf Kalff. Es wechselten klare Phasen mit solchen, in denen er zeitlich, örtlich und situativ nicht vollständig orientiert sei. Dies entspreche dem Krankheitsbild. Die Ärzte hatten bei Althaus ein schweres Schädelhirntrauma diagnostiziert. Sie gehen davon aus, dass der Politiker in der kommenden Woche in eine Reha-Klinik verlegt werden kann. Wohin entscheide die Familie. !(l,<) Der 50-Jährige könne das Bett ohne Unterstützung verlassen und habe bereits erste Trainingseinheiten auf einem Hometrainer absolviert, sagte Kalff. "Wir mussten aufpassen, dass er nicht auf Leistung trainiert." In anderen Phasen könne er sich aber "an Dinge nicht mehr erinnern, die ihm eine Viertelstunde vorher erzählt wurden." Dies sei "kein ungewöhnlicher, sondern ein völlig normaler Krankheits- und Genesungsverlauf", sagte der Direktor des Universitätsklinikums, Klaus Höffken. Weiterhin dürfen nur die engsten Angehörigen Althaus besuchen. Vorübergehend seien außerdem Fernsehen und Radio aus seinem Zimmer entfernt worden. Die aktuellen Zeitungen dürfe Althaus nicht lesen, auch sein Handy und seinen Laptop darf der Ministerpräsident nicht benutzen. Er kann sich nach Angaben der Ärzte nicht an den Zusammenstoß erinnern, bei dem am Neujahrstag in Österreich eine Frau tödlich verletzt wurde. Das Geschehene sei dem Politiker "nicht in vollem Umfang bewusst", sagte Kalff. "Die volle Tragweite des Unfalls wird er erst mit Verlauf der Behandlung vollständig wahrnehmen." HA