Er musste ihn nicht tragen, weil es kein Gesetz gibt, das Skifahrer zwingt. Doch Dieter Althaus setzte bei der Abfahrt seinen Helm auf - und der...

Er musste ihn nicht tragen, weil es kein Gesetz gibt, das Skifahrer zwingt. Doch Dieter Althaus setzte bei der Abfahrt seinen Helm auf - und der rettete ihm vermutlich das Leben. Zwar erlitt er Schädelverletzungen, aber die helmlose Frau, mit der er zusammenprallte, verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus.

5000 Kopfverletzte gibt es in Österreich jedes Jahr auf den Pisten. Der Deutsche Skiverband (DSV) rät allen Skiläufern, Helme zu tragen. Eine gesetzliche Pflicht lehnt der Verband ab. Nach den Zahlen der Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) der Versicherung Arag betrug der Anteil der Helmträger im alpinen Skisport in der Saison 2006/2007 bei Erwachsenen rund 27 Prozent und bei Kindern über 55 Prozent. Heißt: Drei von vier Skifahrern düsen oben ohne die Pisten hinab. In Italien gilt seit Anfang 2005 auf allen Skipisten eine Helmpflicht für alle unter 14 Jahren.

Zwischen 43 000 und 45 000 Deutsche wurden nach den Zahlen der jüngsten Arag-Untersuchung beim Skifahren verletzt. Seit Mitte der Neunzigerjahre sei hierbei ein stetiger Rückgang zu beobachten, sagte der Leiter der Auswertungsstelle für Skiunfälle, David Schulz. Henning Rohlf, Ausbilder beim Hamburger Skiverband, sagte: "Bei den zunehmenden Geschwindigkeiten auf den Pisten ist es mehr denn je ratsam, einen Helm zu tragen." Es gebe eine allgemeine Helm-Empfehlung des Skilehrer-Verbandes. Wer in Deutschland für eine Helmpflicht zuständig wäre, ist innerhalb der Bundesregierung strittig. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte: "Wir sind nur für den Spitzensport zuständig" - und verwies auf das Verkehrsministerium. Dort hieß es: "Wir sehen das Problem, aber wir sind nicht der richtige Ansprechpartner." Das seien Pistenbetreiber und Sportverbände.