Die neue Hamburger Linie U 4 soll von Ende 2011 an die HafenCity mit der Innenstadt verbinden. Die Tunnelröhre ist rund 2,8 Kilometer lang - bislang...

Die neue Hamburger Linie U 4 soll von Ende 2011 an die HafenCity mit der Innenstadt verbinden. Die Tunnelröhre ist rund 2,8 Kilometer lang - bislang hat sich die Schildvortriebsmaschine "Vera" fast 1,4 Kilometer in Richtung Jungfernstieg vorgearbeitet. Dass es zu einem Unglück wie in Köln kommen könnte, schließt Gesamtprojektleiter Horst Hoffmann aus: "Wir bauen die Tunnelröhren im Schildvortriebsverfahren in bis zu 40 Meter Tiefe und halten einen Abstand von mindestens sechs Metern unterhalb der Fundamente der Gebäude. Das Unglück in Köln ist nicht auf das Schildvortriebsverfahren zurückzuführen. Das ist dort schon seit Längerem abgeschlossen", sagte er dem Abendblatt. Der Schildvortrieb sei ein sicheres Verfahren: "Der durch die Bohrungen entstehende Hohlraum wird in einem Arbeitsgang mit Betonringen ausgekleidet, so kann kein Erdreich nachrutschen." Der Tunnelbohrer der U 4 hat laut Hoffmann ein spezielles Frühwarnsystem: "Das System sorgt dafür, dass die Maschine bei minimalen Setzungen des Erdreichs während des Bohrvorgangs gegensteuert, indem sie ihr Tempo verlangsamt und den Druck zur Stützung des Erdreichs erhöht." Sicherheit gehe vor Tempo, was offenbar dazu führt, dass "Vera" den Zeitplan nicht einhalten kann: Der Bohrer sollte den Jungfernstieg im Mai erreichen, inzwischen geht die Hochbahn von Juli aus.

Der U-4-Bau steht unter ständiger Kontrolle der Stadt: "Wir haben Statiker beauftragt, die den gesamten Bauablauf begleiten. Es gelten die höchsten Sicherheitsstandards", sagte Enno Isermann, Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde.

Neben dem unterirdischen Schildvortrieb gibt es beim U-4-Projekt auch offene Baugruben: "Natürlich kann ein Nachrutschen von Erdreich oder eine Unterspülung nie ganz ausgeschlossen werden", so Hoffmann. In der Nähe der Baugruben in der HafenCity befänden sich jedoch keine Gebäude, die beschädigt werden könnten, und auch am Jungfernstieg sei die Entfernung zu den Häusern so groß, dass "gravierende Schäden nach menschlichem Ermessen auszuschließen sind".

In Hamburg kam es bei Bauarbeiten an einer S-Bahn-Haltestelle am Flughafen im Jahr 2003 zu einem schweren Zwischenfall: Ein Wassereinbruch verursachte einen Millionenschaden. In einer Baugrube war ein Hohlraum entstanden und eine Hochdruck-Wasserleitung gebrochen.