“Kinder werden nicht am Grünen Tisch gemacht“, sagt Christian Lindner von der FDP. Der Politiker ist für die Abschaffung des Elterngeldes.

Rostock. FDP-Generalsekretär Christian Lindner hat sich beim Bundesparteitag der Liberalen in Rostock für eine Abschaffung des Elterngelds ausgesprochen. Dieses sei zum Besitzstand geworden, habe aber sein Ziel nicht erreicht, sagte er am Sonntag. "Kinder werden nicht am Grünen Tisch gemacht", so Lindner. "Deshalb sollte sich die Politik auch dieses familienplanerischen Impetus enthalten." Mit den vier Milliarden Euro, die für das Elterngeld ausgegeben würden, "können wir viel Besseres tun", als Mitnahmeeffekte zu ermöglichen. Lindner nannte als Beispiel den Ausbau der Kinderbetreuung.

Rainer Brüderle, der neue FDP-Fraktionschef, warnte unterdessen vor hohen Kosten der Energiewende und vor dem großen Aufwand für den Ausbau der Stromnetze. Darüber dürften die Menschen nicht getäuscht werden, sagte der frühere Wirtschaftsminister in Rostock. "Wir haben uns entschieden, das Tempo noch einmal zu erhöhen“, sagte er zum Atomausstieg. "Aber wir müssen nun ehrlich damit umgehen.“

Er kritisierte den Milliardenaufwand für die Förderung von Solarstrom in Deutschland. Stattdessen solle Photovoltaik dort genutzt werden, wo die Sonne scheine und Windkraft dort, wo der Wind wehe. Man müsse verhindern, dass in Deutschland Projekte auf die falsche Schiene geschoben würden, sagte Brüderle. "Wir sind die einzige Partei, die noch den Verstand im Kopf hat und die Ehrlichkeit.“

Zudem äußerte er Zweifel, dass die neue grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg die dortigen Atomkraftwerke, die über den Energieversorger EnBW quasi in Landesbesitz sind, wirklich abschalten werde. Vielmehr sei zu erwarten, dass in Baden-Württemberg weiter Kernenergie genutzt werde, meinte Brüderle. (dapd)