Nach der ersten Runde des Verfassungsreferendums soll es Beschwerden gegeben haben. Es wird von illegalen Machenschaften gesprochen.

Kairo. Ägyptens Wahlkommission will nach der ersten Runde des Verfassungsreferendums den zahlreichen Beschwerden über illegale Machenschaften in den Wahllokalen nachgehen. Kommissionsmitglied Mohammed al-Tambuli sagte dem Nachrichtenportal Al-Ahram am Montag: „Die Beschwerden reichen von fehlenden Richtern in einigen Wahllokalen über Wählerbeeinflussung bis hin zur verspäteten Öffnung einiger Wahllokalen.“

Der Kairoer Strafrichter Amir Ramsi erklärte, in der südlichen Provinz Sohag habe man den Wählern Stimmzettel ausgehändigt, bei denen die Farben vertauscht gewesen seien. Deshalb hätten einige Analphabeten ihr Kreuz an der falschen Stelle gemacht.

Ahmed al-Fadhali, der Vorsitzende der Demokratischen Friedenspartei, beantragte beim Staatsrat, einem hohen Richtergremium, dass die für kommenden Samstag geplante zweite Runde der Volksabstimmung über die von den Islamisten erarbeitete Verfassung abgesagt wird. Dies begründete er mit der angeblichen Manipulation des Ergebnisses durch die Muslimbruderschaft. Nach inoffiziellen Angaben hat die Mehrheit der Wähler in zehn Provinzen für die neue Verfassung gestimmt.