Aus Zorn über einen in den USA produzierten Film, in dem Prophet Mohammed beim Sex gezeigt wird, demonstrierten Tausende in Kairo.

Kairo/Washington. Aus Zorn über einen als Beleidigung des Propheten Mohammed empfundenen Film haben Hunderte aufgebrachte Islamisten am Dienstagabend in Kairo vor der US-Botschaft demonstriert. Einigen gelang es, die Mauern der Vertretung zu erklettern und die US-Flagge herunterzureißen. Ihr Protest richtete sich gegen einen von in den USA lebenden koptischen Christen produzierten Film, in dem nach Ansicht der Islamisten der Prophet Mohammed verunglimpft wird. Der in den USA produzierte Film, von dem Ausschnitte im Internet bei Youtube zu sehen sind, zeigt den Propheten beim Sex und zweifelt seine Rolle als Überbringer von Gottes Wort an. Die Behörden schickten zusätzliche Sicherheitskräfte, um die Menge von einer Erstürmung der Botschaft abzuhalten.

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Im Hof des Anwesens rissen Einige die Flagge nieder und hissten eine schwarze Fahne mit einer islamischen Inschrift. Zum Zeitpunkt des Zwischenfalls befanden sich nach Botschaftsangaben keine Mitarbeiter auf dem Gelände. In Washington sagte US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland, die Botschaft arbeite mit ägyptischen Stellen zusammen, „um die Ordnung wiederherzustellen und die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen“. Die Botschaft hatte zuvor in einer Erklärung „die fortgesetzten Bemühungen fehlgeleiteter Individuen, die religiösen Gefühle der Muslime zu verletzen“, verurteilt.

Die Sicherheitsabsperrungen auf den Straßen rund um die US-Botschaft im Zentrum der ägyptischen Hauptstadt waren erst kürzlich entfernt worden, nachdem örtliche Händler dies vor Gericht durchgesetzt hatten. Nuland rief dazu auf, aus dem Vorfall keine Rückschlüsse auf das amerikanisch-ägyptische Verhältnis zu ziehen. Sie wies darauf hin, dass Fortschritte bei Kontakten zur zivilen Gesellschaft erzielt worden seien.

Mit Material von dpa und dapd