Alles, was zur Botschaft in israelischen Zeitungen oder im Internet veröffentlicht wurde, ist laut ägyptischen Präsidialamt frei erfunden.

Kairo/Jersualem. Hat er oder hat er nicht? Das ägyptische Präsidialamt hat die Existenz einer „Friedensbotschaft“ von Präsident Mohammed Mursi an seinen israelischen Amtskollegen Schimon Peres dementiert. „Alles was dazu in israelischen Zeitungen und auf einigen ägyptischen Webseiten veröffentlicht wurde, ist erfunden und ohne Faktengrundlage“, sagte der Präsidentensprecher Jasser Ali laut ägyptischen Medienberichten vom Mittwoch.

+++Mursi schickt Israel eine Friedens-Botschaft+++

Das israelische Präsidentenamt hatte am Vortag Passagen aus dem angeblichen Brief Mursis an Peres zitiert. Darin soll der ägyptische Präsident zu „gemeinsamen Anstrengungen“ aufgerufen haben, um „den Nahost-Friedensprozess wieder flott zu machen“. Dabei gehe es darum, „Sicherheit und Stabilität für alle Völker der Region – inklusive des israelischen Volkes – zu ermöglichen“.

Nach israelischen Angaben sei der Brief von der ägyptischen Botschaft in Tel Aviv überreicht worden. Die diplomatische Vertretung habe sogar der Veröffentlichung zugestimmt, sagte ein ranghoher israelischer Beamter unter der Maßgabe der Anonymität

+++Machtprobe zwischen Mursi und ägyptischem Militärrat auf dem Höhepunkt+++

Diese Formulierung stach deshalb ins Auge, weil Mursi, ein Islamist und Ex-Funktionär der ägyptischen Muslimbruderschaft, damit das Existenzrecht Israels anzuerkennen schien. Damit hätte er sich auch deutlich von der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas abgesetzt. Sie war aus der ägyptischen Muslimbruderschaft hervorgegangen, streitet Israel jedoch das Existenzrecht ab.

Mursi war im Juni in der ersten freien Präsidentenwahl nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak vor anderthalb Jahren ins höchste Staatsamt gewählt worden. Ägypten und Jordanien sind die einzigen arabischen Länder, die einen Friedensvertrag mit Israel schlossen. Mubarak hatte eine weithin pro-israelische Politik betrieben. Diese war aber in Ägypten stets äußerst unpopulär. Mursi hatte nach seinem Wahlsieg die Einhaltung aller internationaler Verträge – darunter das Friedensabkommen von 1979 – zugesichert