Obamas Herausforderer Romney setzt auf einen Vizepräsidenten-Kandidaten. Ryan muss in Iowa allein gegen den US-Präsidenten antreten.

Des Moines/USA. Nach seiner Kür zum Vizepräsidentschaftskandidaten der Republikaner muss Paul Ryan im Wahlkampf gleich alleine gegen US-Präsident Barack Obama antreten. Beide tourten am Montag durch den zwischen Republikanern und Demokraten umkämpften US-Staat Iowa, während Obamas Herausforderer Mitt Romney im wahlentscheidenden Florida auf die Anwesenheit Ryans verzichtete. In seinem ersten Kommentar zu Ryan seit dessen Nominierung bezeichnete Obama ihn als "ideologischen Anführer“ der Republikaner.

Seit Romney Ryan am Sonnabend als seinen Vizepräsidentschaftskandidaten präsentierte, hat das Wahlkampfteam von Obama dessen Pläne für die staatliche Krankenversicherung und die Neuordnung des Steuersystems des Landes heftig attackiert. Obama selbst meldete sich erst am Sonntag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Chicago zu Wort. "Er ist ein ehrbarer Mann, ein Familienmensch, ein ausgesprochener Vertreter von Romneys Vision“, sagte Obama über Ryan. "Aber das ist eine Vision, der ich grundlegend widerspreche.“

+++ Paul Ryan wäre der Albtraum für das arme Amerika +++

Zuvor hatte sein Wahlkampfmanager Jim Messina Ryans Haushaltspläne kritisiert. "Der Architekt des radikalen republikanischen Budgets namens Ryan hat ebenso wie Romney weitere Steuerkürzungen für Millionäre vorgeschlagen – und tiefe Einschnitte bei der Bildung“, sagte Messina.

Romey selbst reiste indessen ohne Ryan nach Florida, wo dessen Pläne für eine Neuordnung des staatlichen Gesundheitssystems bei den vielen älteren Bewohnern nur wenig Anklang finden dürften. Obamas Wahlkampfteam veröffentlichte am Montag ein Video, in dem Rentner in Florida darüber sprechen, wie Ryans Pläne ihnen und dem Gesundheitswesen schaden würden. (dapd)