Kuba feierte seinen “Máximo Líder“ mit einem großen Konzert. Venezuelas Präsident Chávez ließ seinen Freund per Twitter hochleben.

Havanna. Von der Öffentlichkeit abgeschirmt hat der frühere kubanische Staatschef Fidel Castro am Sonnabend seinen 85. Geburtstag gefeiert. Wie der einstige Revolutionsführer den Tag verbrachte, wurde nicht bekannt gegeben. Der venezolanische Präsident Hugo Chávez, der zur Behandlung einer Krebserkrankung nach Kuba gereist war, teilte am Sonnabend aber mit, er habe seinen langjährigen Freund und politischen Mentor getroffen. "Hier mit Fidel, um seinen 85. Geburtstag zu feiern! Viva Fidel“, schrieb Chávez über den Kurzmitteilungsdienst Twitter.

Bereits am Abend zuvor wurde Castro in der Hauptstadt Havanna mit einem großen Konzert geehrt. Fast ein Dutzend Sänger und Musiker aus neun lateinamerikanischen Ländern traten am Freitag auf die Bühne. Das Konzert sei eine "Hommage an das Leben eine Mannes, eines Volkes, einer Nation und einer Revolution“, schrieb die kommunistische Parteizeitung "Granma“. Castro sei ein "Freund der Menschheit“, der im Alter von 85 Jahren auf ein erfülltes Leben zurückblicken könne, sagte Alfredo Vera, einer der Organisatoren der Veranstaltung.

Fidel Castro ist seit einer schweren Erkrankung im Jahr 2006 nicht mehr an der Macht. Damals übertrug er zunächst vorübergehend seine Befugnisse an seinen jüngeren Bruder Raúl. Im Jahr 2008 gab der "Máximo Líder“ die Präsidentschaft schließlich auch offiziell ab.

In Anspielung auf Castros Vornamen trug das Konzert am Freitag den Titel "Serenata de Fidelidad“ – Serenade der Treue. Weder Fidel noch sein Bruder Raúl Castro waren allerdings bei dem Konzert zugegen. Als ranghöchster Vertreter der Regierung erschien Vizepräsident José Ramón Machado Ventura zu der Veranstaltung.

Künstler aus ganz Lateinamerika

Zu den größten Stars des Abends gehörte Omara Portuondo, Sängerin des international berühmten Musikprojekts Buena Vista Social Club. Daneben traten regional bekannte Künstler wie die Venezolanerin Cecilia Todd, Daniel Viglietti aus Uruguay, Pancho Villa aus Chile und die Argentinierin Liliana Herrero auf.

Castro hatte sich zuletzt nur selten in der Öffentlichkeit gezeigt. Als Chávez im Juni erstmals zur medizinischen Behandlung nach Kuba gereist war, wurden einige Fotos und Videoaufnahmen der beiden Politiker gezeigt. Bei einem kurzen Auftritt im April auf dem Parteitag der Kommunistischen Partei schien Fidel Castro unsicher auf den Beinen zu sein.