KFOR-Kommandeur Erhard Bühler soll mit seiner „Helikopter-Shuttle- Diplomatie“ den Durchbruch bei Albanern und Serben geschafft haben.

Pristina/Belgrad. Vielleicht ist es der Durchbruch: Die seit eineinhalb Wochen schwelende Kosovo-Krise ist offenbar beigelegt. Das erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Freitag von Kreisen, die Einblick in die Verhandlungen haben. Danach soll KFOR-Kommandeur Erhard Bühler mit seiner tagelangen „Helikopter-Shuttle-Diplomatie“ den Durchbruch bei Albanern und Serben geschafft haben.

Beide Seiten würden noch bis zum Abend einer entsprechenden Vereinbarung zustimmen, hieß es. Es werde kein formelles Abkommen, sondern eine Übereinkunft geben.

Ein Kernpunkt sieht vor, dass die internationale Schutztruppe KFOR bis wenigstens Mitte September die beiden umstrittenen Grenzübergänge Jarinje und Brnjak allein kontrollieren soll. Die Grenzposten können von Autos und Bussen passiert werden, bleiben aber für Waren geschlossen. Ausgenommen sind humanitäre Güter.

Voraussetzung für die Übereinkunft ist die Räumung der serbischen Straßenblockaden. Vor allem für den Abbau der Barrikaden in Rudare bei Mitrovica sind jedoch „einige Tage“ einkalkuliert, weil hier besonders massive Hindernisse aufgebaut wurden.

Möglichst umgehend sollen beide Seiten in Brüssel wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren. Die Unterbrechung der seit März 2010 laufenden und von der EU vermittelten Gespräche hatte zur jüngsten Krise geführt.

Aufgebrachte Serben hatten vergangene Woche KFOR-Soldaten angegriffen, nachdem das Kosovo versucht hatte, einen Importstopp für Güter aus Serbien an den beiden Grenzübergängen durchzusetzen.

(dpa/dapd/abendblatt.de)