Soldaten töteten sechs Menschen bei einer Offensive zum Schutz der Hilfsaktion für Hungernde. Kämpfer der Milizen sollten vertrieben werden.

Mogadischu. Bei einer Offensive zum Schutz der Hilfsaktion für die Hungernden in Mogadischu haben Soldaten der Afrikanischen Union (AU) sechs Menschen getötet. Mindestens 20 weitere wurden bei der Offensive am Donnerstag verletzt, wie der Leiter des Rettungsdienstes in der somalischen Hauptstadt erklärte. Kämpfer der Al-Shabab-Miliz haben bereits Männer getötet, die mit ihren hungernden Familien Zuflucht in Flüchtlingslagern suchen wollten. Die Milizen erklärten, es sei besser zu verhungern, als Hilfe vom Westen anzunehmen.

Die Soldaten der AU versuchten, Kämpfer der islamistischen Al-Shabab-Milizen aus der Nähe der Flüchtlingslager zu vertreiben, sagte ein Sprecher der Friedenstruppe. Die Sicherheitskräfte hätten eine „kurze, taktische, offensive Operation“ gestartet, sagte Oberstleutnant Paddy Ankunda. Die Aktion solle die Sicherheit erhöhen und sicherstellen, dass Hilfsorganisationen die Hungernden weiterhin versorgen könnten. Die Angriffe der Extremisten gäben Anlass zur Sorge, sagte Ankunda.

Die Tatsache, dass Al Shabab in der vergangenen Woche den Hilfsorganisationen die Erlaubnis, in Gebieten unter Kontrolle der Miliz aktiv zu sein, wieder entzogen habe, habe bereits jetzt Hunderttausenden Somaliern den Zugang zu Nahrungsmittelhilfe versperrt, erklärte er.

Am Mittwoch war ein Flugzeug mit zehn Tonnen Hilfsgütern in Mogadischu gelandet. Die Luftbrücke soll in den kommenden Wochen fortgesetzt werden. Das Welternährungsprogramm (WFP) erklärte am Donnerstag, für die Hilfsaktion in Somalia fehlten noch 252 Millionen Dollar (174 Millionen Euro). Die Organisation fühle sich aber ermutigt von den jüngsten Zusagen von Geberländern, die 250 Millionen Dollar in Aussicht gestellt hätten. (dapd/abendblatt.de)