Hamburg/Stockholm. Die schwedischen Sicherheitsbehörden haben ihre erste Einschätzung, nach der der Attentäter von Stockholm ein Einzelgänger war, gestern revidiert. Nun vermutet man, dass der Täter, der als der 28-jährige gebürtige Iraker Taimur Abdulwahab identifiziert wurde, möglicherweise doch Helfer gehabt habe.

Abdulwahab, der zuletzt mit Frau und drei Kindern in Luton nördlich von London lebte und auch in Schweden eine Wohnung unterhielt, hatte am Sonnabend in der Innenstadt von Stockholm zunächst sein Auto zur Explosion gebracht und sich dann in die Luft gesprengt. Zwei Passanten wurden verletzt. Experten vermuten, dass die Explosion von einer der sechs Rohrbomben am Körper des Irakers versehentlich erfolgte. Vermutlich habe er sich nicht in einer Seitenstraße, sondern in einem Kaufhaus in die Luft sprengen wollen. Der Täter hatte sich im Internet mit Verbindungen zu Terrorgruppen gebrüstet.

Hamburgs Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) dringt nun auf schärfere Sicherheitsgesetze in Deutschland. "Das Attentat zeigt deutlich, dass wir wachsam bleiben müssen", sagte Ahlhaus vor einer Sitzung des CDU-Präsidiums in Berlin. Nun müssten sich die Kritiker einen Ruck geben, um umstrittene Instrumente der Sicherheitsbehörden wie die Vorratsdatenspeicherung zu ermöglichen.