Trotzdem soll es diplomatische Gespräche über die gesunkene Korvette „Cheonan“ geben – an der innerkoreanischen Grenze.

Seoul/Pjöngjang. Das kommunistische Nordkorea hat die von den USA und Südkorea geplanten Seemanöver als Gefahr für den Frieden in der Region bezeichnet. Der Sprecher einer nordkoreanischen Regierungsdelegation in Hanoi warf den beiden Ländern vor, mit den geplanten Militärübungen „nicht nur den Frieden und die Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel, sondern in der ganzen Region“ ernsthaft zu gefährden. Die Verteidigungsminister der USA und Südkoreas hatten als Reaktion auf die Versenkung eines südkoreanischen Kriegsschiffes zusätzliche Manöver angekündigt.

US-Außenministerin Hillary Clinton hatte neuerliche Strafmaßnahmen gegen Nordkorea angekündigt, um den nuklearen Bestrebungen des kommunistischen Staates Einhalt zu gebieten. Die Sanktionen sollen vor allem gegen die Weitergabe von Massenvernichtungswaffen und die Finanzierung der nordkoreanischen Atomwaffen- und Raketenprogramme gerichtet sein.

Der Uno-Sicherheitsrat hatte den Untergang der südkoreanischen Korvette „Cheonan“ verurteilt, aber niemanden direkt dafür verantwortlich gemacht. Die USA und Südkorea halten Nordkorea für verantwortlich. Im März starben bei dem Untergang 46 südkoreanische Seeleute. Nordkorea bestreitet, das Schiff versenkt zu haben.

Das von den USA geführte Uno-Kommando in Südkorea teilte unterdessen mit, dass es am Freitag Gespräche mit Pjöngjang über das gesunkene Schiff geben wird. Das Treffen wird an der innerkoreanischen Grenze stattfinden. Dabei sollen Details für weitere Gespräche geklärt werden. Die Vereinten Nationen überwachen einen Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea. Dieser beendete 1953 einen Krieg zwischen den beiden Landesteilen.