Regierung in Pjöngjang droht bei Sanktionen mit “totalem und heiligem“ Krieg

Seoul. Fast 57 Jahre nach dem Waffenstillstand im Korea-Krieg 1953 braut sich ein Sturm über der koreanischen Halbinsel zusammen. Nordkorea drohte mit einem "totalen und heiligen Krieg", falls Strafmaßnahmen gegen das Land ergriffen würden. Zuvor hatte eine internationale Expertengruppe in Südkoreas Hauptstadt Seoul erklärt, aufgrund ihrer Untersuchungen sei offensichtlich, dass ein nordkoreanisches U-Boot im März die südkoreanische Korvette "Cheonan" versenkt habe - dabei waren 46 Seeleute ums Leben gekommen. Eine andere Erklärung gebe es nicht. Es wäre der schwerste militärische Zwischenfall seit 1953. Südkoreas Präsident Lee Myung Bak drohte dem Norden mit "resoluten Gegenmaßnahmen". Nato und US-Regierung nannten die Versenkung der Korvette einen "aggressiven Akt".

Die "Cheonan" sank in einem Seegebiet im Gelben Meer, das zwischen beiden Staaten - sie befinden sich rechtlich immer noch im Kriegszustand - umstritten ist. Immer wieder ist es in den vergangenen Jahren zu Scharmützeln gekommen. Am Wochenende reist US-Außenministerin Hillary Clinton nach China, um Peking für Sanktionen zu gewinnen. Doch bisher schien das Instrumentarium, um die mutmaßliche Atommacht Nordkorea in die Schranken zu weisen, recht dürftig.