Syriens Präsident Baschar al-Assad hat in einem Interview Rücktritts-Forderungen kategorisch zurückgewiesen. „Ich bin keiner, der seine Verantwortung abgibt“, sagte Assad.

Beirut. Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat Forderungen nach seinem Rücktritt zurückgewiesen. Er genieße noch immer die Unterstützung seines Volkes und werde daher im Amt bleiben, sagte Assad im syrischen Staatsfernsehen. Die Opposition sieht in seiner Rede vor allem eine Aufruf zu weiterer Gewalt.

Die Rede von Präsident Baschar al-Assad lasse Schlimmes befürchten, sagte der Vorsitzende des von der Opposition gewählten Syrischen Nationalrates, Burhan Ghalioun, der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag in Istanbul. Assad hatte zuvor in seiner Ansprache erklärt, der Sieg über die „Terroristen“ sei nahe. „Das Ziel dieser Rede war es, vor der Arabischen Liga eine Rechtfertigung dafür zu finden, dass das Regime die Armee nicht abzieht und nicht mit den Beobachtern der Liga zusammenarbeitet“, sagte Ghalioun.

Die Sprecherin des Rates, Basma Kadmani, erklärte, das Regime zeige inzwischen Auflösungserscheinungen. Es sei aber schwer vorherzusagen, wie lange der Assad-Clan, der sich inzwischen nur noch auf die Sicherheitskräfte stütze, noch durchhalten werde. „Es gibt Mitglieder der Regierung und der Baath-Partei, die gegen ihn sind, doch das Regime ist grausam und deshalb haben sie zu viel Angst, um an die Öffentlichkeit zu treten.“ Ghalioun sagte, die Tatsache, dass in den vergangenen Monaten kaum noch ein Regierungsmitglied Syrien verlassen habe, sei ein Beweis dafür, dass Assad inzwischen auch seinen Ministern misstraue.

(dpa)