Erneut wurde eine Kunsgebung gewaltsam aufgelöst. Laut Beobachtern soll sich die Armee aber bereits aus den Städten zurückziehen.

Beirut. Syrische Sicherheitskräfte haben am Montag nach Angaben von Aktivisten in der Provinz Hama das Feuer auf Demonstranten eröffnet. Die Truppen hätten die Kundgebung gegen Präsident Baschar Assad gewaltsam aufgelöst, teilten die Örtlichen Koordinierungskomitees mit. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor.

Trotz des Besuchs von Beobachtern der Arabischen Liga dauert die Gewalt in Syrien weiter an. Am Sonntag hatte das der Arabischen Liga angegliederte Parlament deshalb den Abbruch der Beobachtermission gefordert. Seit Beginn der Proteste gegen Assad vor neun Monaten kamen nach Schätzungen der UN rund 5.000 Menschen in Syrien ums Leben.

Die Streitkräfte haben sich nach Angaben der Arabischen Liga aus den Wohngebieten zurückgezogen und damit einen zentralen Punkt des Friedensplans umgesetzt. Das Militär habe nun außerhalb der Städte Stellung bezogen, sagte der Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil Elarabi, am Montag in Kairo. Es komme allerdings immer noch zu Gefechten. Zudem stellten Scharfschützen weiterhin eine Bedrohung dar.

Seit Beginn der Proteste gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im März sind nach UN-Angaben mehr als 5000 Menschen von der Armee getötet worden. Ein von der Arabischen Liga vermittelter Friedensplan sieht unter anderem den Rückzug der Soldaten aus den Wohngebieten des Landes vor. Beobachter der der Arabischen Liga überwachen sei Ende Dezember die Einhaltung dieser Friedensinitiative. Wegen der anhaltenden Gewalt gegen Oppositionelle war am Wochenende aber Kritik an dem Einsatz laut geworden.

Auch am Montag hielt die Gewalt in Syrien an. Nach Angaben der oppositionellen Syrischen Beobachterstelle für Menschenrechte schlossen sich in der nördlichen Provinz Idlib zahlreiche Soldaten der Protestbewegung an und überfielen drei Kontrollpunkte der Armee. Dabei seien mehrere Mitglieder der Streitkräfte getötet worden. Zwei Checkpoints befänden sich nun in der Hand der Opposition. Es seien mehrere Soldaten als Geisel genommen worden. (rtr/dapd)