In Bangkok ist der Machtkampf erneut eskaliert: Die Armee feuerte mit Gummigeschossen auf Regierungsgegner. 16 Menschen wurden verletzt.

In der thailändischen Hauptstadt Bangkok ist es erneut zu Zusammenstößen zwischen der Armee und den seit fast sieben Wochen demonstrierenden Rothemden gekommen. Die Sicherheitskräfte feuerten am Mittwoch zunächst Warnschüsse in die Luft ab, um die Rothemden an einer Ausweitung ihrer Proteste auf mehrere Vororte der thailändischen Hauptstadt zu hindern. Später gaben sie auch Schüsse direkt in die Menge ab. Mindestens 16 Demonstranten wurden verletzt. Ein Soldat erlitt einen Kopfschuss, sagte ein Armeesprecher. Ob er überlebt hat, war zunächst unklar. Unklar war, ob bei den Zusammenstößen scharfe Munition oder Gummigeschosse verwendet wurden.

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Die Sicherheitskräfte stoppten die Demonstranten auf einer Verbindungsstraße zwischen dem Zentrum und dem Nordrand von Bangkok. Die regierungsfeindlichen Demonstranten warfen Steine auf die Soldaten und schleuderten Stahlkugeln mit Katapulten auf sie. Die Auseinandersetzungen wurden erst durch ein schweres Tropengewitter gestoppt.

Es war die erste größere Aktion der Demonstranten seit dem vergangenen Wochenende, als Thailands Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva ihre Forderung nach sofortigen Neuwahlen erneut ablehnte und härtere Maßnahmen gegen die verbotenen Proteste ankündigte. In Bangkok gilt seit Wochen der Ausnahmezustand. Bereits am 10. April hatte es bei Zusammenstößen von Armee und Demonstranten 25 Tote in Bangkok gegeben.

Die Regierung hatte wiederholt gewarnt, sie werde eine Ausweitung der Proteste über das seit Wochen von der Opposition besetzte Geschäftsviertel in der Innenstadt von Bangkok nicht tolerieren. Einer der Oppositionsführer, Nattawut Saikua, erklärte dazu am Mittwoch: „Wenn die Streitkräfte meinen, uns mit Gewalt aufhalten zu müssen, bitte. Wir haben keine Angst.“