Jerusalem. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Eben noch hatte US-Vizepräsident Joe Biden Israel alle Sicherheitsgarantien gegeben. Stunden später brüskierte das israelische Innenministerium Biden mit der Ankündigung, 1600 neue Wohnungen im besetzten arabischen Ostteil Jerusalems bauen zu wollen. Biden sagte nach dem diplomatischen Affront: "Die Entscheidung untergräbt genau das Vertrauen, das wir jetzt aufbauen müssen, um erfolgreiche Verhandlungen in Gang zu setzen." Israel bemühte sich um Schadensbegrenzung. Innenminister Eli Jischai sagte, man hätte mehr Sensibilität während des Besuches eines ranghohen US-Politikers zeigen müssen. Er bedauere die Verstimmung im In- und Ausland. Israel habe Biden nicht verletzen wollen. Regierungschef Benjamin Netanjahu nannte Biden einen "wahren Freund Israels".