Deutschland macht Druck. Die Resolution kritisiert vor allem eine Urananreicherungsanlage, die der Iran geheim gehalten hatte.

Wien. Der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA hat eine Resolution gegen den Iran verabschiedet. 25 der 35 Länder des Aufsichtsgremiums stimmten nach Diplomatenangaben für das Dokument. Drei Länder stimmten dagegen, sechs enthielten sich. Aserbaidschan war bei der Abstimmung nicht anwesend.

Die fünf ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates und Deutschland hatten das Dokument unter deutscher Führung erarbeitet. Die Resolution, die als starkes politisches Signal gewertet wird, kritisiert vor allem die neue iranische Urananreicherungsanlage in Fordo bei Ghom, die das Regime jahrelang geheim gehalten hatte.

Der Bau der Anlage werde mit „ernsthafter Besorgnis“ gesehen, heißt es in dem Dokument. IAEA-Chef Mohammed el Baradei soll die Resolution an den Uno-Sicherheitsrat weiterleiten.

Der iranische Botschafter bei der IAEA, Ali Asghar Soltanieh, betonte bei einer Rede vor dem Gouverneursrat, der Iran sei ein „verantwortungsbewusstes Land“ und verfolge eine „kristallklare Nuklearpolitik“. Bereits am Morgen hatte er der iranischen Nachrichtenagentur IRNA gesagt, die Resolution sei kontraproduktiv: „Wir empfehlen der IAEA, nicht auf solche Methoden zurückzugreifen und lieber die Sprache der Logik als die Sprache der Gewalt zu sprechen“, erklärte Soltanieh. (dpa)