Schwere Stürme und Fluten können gleichzeitig wüten und die Schäden in die Billionen treiben. Auch die US-Küsten sind bedroht.

München. Große Küstenstädte müssen sich früher als erwartet auf Billionen-Schäden durch den Klimawandel einstellen. Mitte des Jahrhunderts könnten Unwetter allein an der US-Ostküste Schäden von 7,4 Billionen Dollar anrichten, heißt es in einer Studie des Versicherungskonzerns Allianz und der Umweltschutzorganisation WWF. Derzeit beliefen sich die gefährdeten Vermögen an dem Küstenstreifen lediglich auf 1,35 Billionen Dollar.

Regionen in Meeresnähe seien stärker vom Klimawandel betroffen, da hier Stürme und Fluten gleichzeitig auftreten, wie der Hurrikan Katrina 2005 in New Orleans gezeigt habe. Insgesamt wandele sich das Klima nicht langsam und stetig. Bestimmte Ereignisse wie das Abschmelzen der Polkappen oder eine Verschiebung des Sommermonsuns in Indien beschleunigten die Veränderungen unumkehrbar. Weltweit könnte der um einen halben Meter steigende Meeresspiegel bis 2050 in 136 Städten mit mehr als einer Million Einwohner Häuser, Fabriken und Vermögenswerte im Wert von insgesamt 28 Billionen Dollar auslöschen, heißt es.

In Südeuropa und in Kalifornien könnten Dürren spätestens ab Mitte des Jahrhunderts das regionale Klima bestimmen. Die Waldbrand-Schäden würden sich dadurch auf 2,5 Milliarden Euro jährlich verzehnfachen. Die WWF-Klimaexpertin Regine Günther sagte: „Auch die USA müssten im Eigeninteresse ihre Treibhausgas-Emissionen massiv reduzieren.“ Der Klimagipfel in Kopenhagen müsse ein rechtsverbindliches Abkommen schaffen. Eine gemeinsame weltweite Anstrengung sei für alle ökologisch und wirtschaftlich von Vorteil. (AP/rtr)