„Helfen Sie der Regierung“, heißt es in Zeitungsanzeigen. Bei einem Anschlag in Rawalpindi sterben erneut Dutzende Menschen.

Islamabad/Rawalpindi. Die pakistanische Regierung hat insgesamt fünf Millionen Dollar Kopfgeld auf die Führung der pakistanischen Taliban-Bewegung (TTP) ausgesetzt. In Zeitungsanzeigen der Regierung hieß es, für Hinweise, die zur Festnahme oder zum Tod von TTP-Chef Hakimullah Mehsud und zwei weiterer hochrangiger Kader führten, würden jeweils 600.000 Dollar (408.000 Euro) bezahlt.

Auf 16 weitere Anführer der Aufständischen wurden Kopfgelder zwischen 119 500 Dollar und 239 000 Dollar ausgelobt. „Helfen Sie der Regierung, sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen“, heißt es in den Anzeigen. Die Armee hatte vor gut zwei Wochen eine Offensive gegen die Taliban im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan begonnen. Nach Angaben der Streitkräfte wurden bei Gefechten seitdem mehr als 330 Taliban-Kämpfer und mindestens 36 Soldaten getötet. Die Aufständischen haben ihre Anschläge seit Beginn der Offensive weiter verschärft.

In der pakistanischen Garnisonsstadt Rawalpindi sind bei einem neuen schweren Anschlag mindestens 30 Menschen getötet worden. Rawalpindis Polizeichef Aslam Tarin sagte, 45 weitere Menschen seien verletzt worden. Ein Selbstmordattentäter auf einem Motorrad habe sich vor einer staatlichen Bank in die Luft gesprengt, bei der Regierungsangestellte und Angehörige der Sicherheitskräfte zu dem Zeitpunkt ihr Gehalt abholten. Der Tatort liegt wenige hundert Meter vom Armee-Hauptquartier der südasiatischen Atommacht entfernt, das erst vor drei Wochen Ziel eines Taliban-Angriffs war.

Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. Beim schwersten Anschlag seit zwei Jahren in Pakistan waren am vergangenen Mittwoch in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar mehr als 110 Menschen getötet worden. Am selben Tag hatte US-Außenministerin Hillary Clinton ihren Pakistan-Besuch in der Hauptstadt Islamabad begonnen. (dpa/HA)