Alles wegen Hannibal: Der Sohn des skurrilen Gaddafi hat Ärger mit den Schweizer Behörden. Weil der Revolutionsführer selbst den Vorsitz der Uno-Generalversammlung innehat, stellte er einen Antrag, das schweizerische Staatsterritorium aufzulösen und an die Nachbarländer zu verteilen.

Zürich. Der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi soll bei der Uno-Vollversammlung formell beantragt haben, die Schweiz aufzulösen. Er habe dies bereits im Juli beim G8-Gipfel in Italien gefordert, berichtete das Schweizer Fernsehen.

Das schweizerische Staatsterritorium solle aufgeteilt und an die Nachbarländer verteilt werden, zitierte die Parlamentarierin und Vizepräsidentin der Außenpolitischen Kommission des Schweizer Nationalrates, Christa Markwalder, die angeblichen Pläne Gaddafis. Damit solle sich die Uno-Vollversammlung befassen, die am 15. September beginnt. Libyen hat für ein Jahr den Vorsitz der Uno-Generalversammlung inne.

Unterdessen wird laut Zürcher „Tages-Anzeiger“ eine Kaution von mehreren 100 000 Dollar für die Freilassung von zwei Schweizer Geschäftsleuten gefordert, die seit über einem Jahr in Libyen festgehalten werden. Die libysche Seite wirft den Schweizern vor, gegen Visabestimmungen verstoßen zu haben. Gaddafi-Sohn Hannibal und dessen Frau hätten im vergangenen Jahr ebenfalls eine Kaution von einer halben Million Franken (330 000 Euro) für ihre Freilassung bezahlen müssen.

Ihnen war in der Schweiz vorgeworfen worden, Hotelangestellte misshandelt zu haben. Beide Beschuldigten hatten dies bestritten und die Kaution bei ihrer Ausreise auch wieder zurückerhalten. Eine Regierungsbestätigung für die Angaben der Zeitung gab es zunächst nicht.

Die Geschäftsleute wollten laut „Tages-Anzeiger“ am vergangenen Montag ausreisen. Sie hätten bereits ihre Tickets für die österreichische Fluggesellschaft AUA gebucht gehabt, berichtete das Blatt unter Berufung auf eine diplomatische Quelle in Libyen. Allerdings sei die Buchung zwei Stunden vor Abflug storniert worden.