Hat Immobilienmogul Donald Trump dem libyschen Staatschef einen Ort vermietet? Gaddafis Beduinenzelt verwirrt die New Yorker.

New York/Hamburg. Die libysche Regierung hat für den Besuch von Revolutionsführer Muammar al Gaddafi bei der Uno-Vollversammlung am Rande von New York ein Beduinenzelt errichten lassen und deswegen Ärger mit den Behörden bekommen. Ein Jurist der Stadt Bedford erklärte, dass der Zeltbau einige Vorschriften und Gesetze der Gemeinde verletze. Auch gelte in diesem Fall keine diplomatische Immunität. Es handele sich um ein Privatgrundstück und da gälten die Gesetze der Gemeinde.

Nach Medienberichten hat Gaddafi am Ende doch einen Platz gefunden, sein berühmtes Beduinenzelt aufzuschlagen. Auf einem Anwesen, das dem amerikanischen Immobilienmogul Donald Trump gehört, habe Gaddafi ein Zelt aufschlagen lassen, berichtete der US- Fernsehsender ABC. Trump habe nicht gewusst, dass hinter einer Gruppe von Nahost-Geschäftsleuten, an die er das Haus nahe des edlen New Yorker Vororts Bedford vermietet habe, die Libyer gestanden hätten. Von einem Hubschrauber aus ließ der Sender ABC das Zelt im Garten des Anwesens Seven Springs filmen. Ob Gaddafi nun wirklich in dem Zelt schlafe, sei noch offen. Trump ließ mitteilen, seine Geschäftspartner „könnten eine Verbindung zu Gaddafi haben oder auch nicht“. Klarheit hört sich anders an.

Zuvor hatte Gaddafi mehrfach versucht, an anderen Orten ein Zelt für die Dauer seines Aufenthalts errichten zulassen – unter anderem hatte er sogar angefragt, ob er dafür den Central Park nutzen könne. Alle Versuche waren jedoch gescheitert. Gaddafis Autoeskorte steuerte am Dienstag die libysche Uno-Vertretung in Manhattan an. Gaddafi soll nach 40 Jahren als Herrscher seines Landes erstmals in New York auftreten. Zuletzt hatte es massive Kritik an seinem Land gegeben, weil der Lockerbie-Attentäter Abdel Basset al-Megrahi nach seiner vorzeitigen Haftentlassung in seiner Heimat als Volksheld empfangen wurde. Bei dem Anschlag auf eine Pan-Am-Maschine im Dezember 1988 über der schottischen Ortschaft Lockerbie waren 270 Menschen ums Leben gekommen.