Der ehemalige Footballstar O.J. Simpson wurde in Las Vergas wegen bewaffneten Raubs und Kidnappings zu mindestens 15 Jahren Haft verurteilt - zuvor entschuldigte sich der Ex-Sportler noch in einer emotionalen Stellungsnahme für seine Straftaten.

Las Vegas. Eine vorzeitige Begnadigung soll nach frühestens fünf Jahren möglich sein. In einer emotionalen Stellungnahme hatte sich Simpson zuvor für sein Verhalten entschuldigt. "Heute stehe ich traurig und etwas verwirrt vor Ihnen", sagte er zu Richterin Jackie Glass. "Ich habe nicht gewusst, dass das, was ich tat, illegal war. Es tut mir alles sehr leid." Simpson war in einem dunkelblauen Häftlingsanzug zu der Verhandlung erschienen.

Mit dem Strafmaß blieb die Richterin unter dem möglichen Höchstmaß, einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Bereits im Oktober war Simpson von einer Geschworenenjury für schuldig befunden worden, bei der Verhandlung am Freitag ging es nur noch im das Strafmaß. Simpson hatte nach Überzeugung des Gerichts im September vergangenen Jahres zusammen mit anderen das Zimmer zweier Andenkenhändler im Hotel-Kasino Palace Station in Las Vegas gestürmt und die Herausgabe persönlicher Erinnerungen im Wert von 100.000 Dollar gefordert.

Simpson wollte nach eigenen Angaben lediglich ihm gestohlene Souvenirs zurückholen. "Ich wollte nur mein Eigentum zurück", sagte er am Freitag. "Ich hatte die Gelegenheit ergriffen, diese Typen auf frischer Tat zu ertappen, die mein Eigentum gestohlen haben." Nach Simpsons Angaben waren Privatfotos und andere persönliche Gegenstände aus seiner Wohnung gestohlen und von den Souvenirhändlern verkauft worden.

Simpsons Anwälte hatten bereits nach dem Schuldspruch im Oktober angekündigt, gegen das Urteil Berufung einlegen zu wollen. Simpsons Komplize Charles Stewart wurde am Freitag ebenfalls zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Simpson, der in den 1970er Jahren zu den bekanntesten Football-Profis der USA zählte, war 1995 in einem Aufsehen erregenden Indizienprozess von dem Vorwurf freigesprochen worden, seine frühere Ehefrau Nicole Brown-Simpson und deren Freund Ron Goldman ermordet zu haben. In einem späteren Zivilverfahren wurde er aber zur Zahlung von Entschädigungen in Höhe von 33,5 Millionen Dollar an die Hinterbliebenen der Opfer verurteilt.

Simpson betonte stets, dass er die Summe nicht bezahlen werde. Er lebt im Bundesstaat Florida, wo es gesetzlich verboten ist, sein Haus zu pfänden. Auch seine Pension der US-Football-Liga NFL, die bei 300.000 Dollar jährlich liegen soll, ist geschützt.

Für Empörung hatte 2006 ein Buch von Simpson gesorgt: In "If I Did It" ("Wenn ich es getan hätte") beschreibt der Ex-Footballstar, wie er seine Ex-Frau und deren Freund umgebracht haben könnte - wenn er es gewesen wäre. Nach massiver öffentlicher Empörung über die "Mordbeichte" blies der Verlag die geplante Veröffentlichung schließlich ab.