New York. Das Entsetzen über das neue Buch des wegen Doppelmordes freigesprochenen O. J. Simpson (59) wird immer größer. Einen Tag nachdem der frühere US-Football-Star das Buch mit dem Titel "If I did it" ("Wenn ich es getan hätte") ankündigte, sprachen die Hinterbliebenen seiner ermordeten Ex-Frau Nicole Brown ( 35) und ihres Liebhabers Ron Goldman ( 25). "Er hat zwei Menschen abgeschlachtet. Nun verherrlicht er das in einem Buch", sagte Ron Goldmans Vater Fred (64). "Ich hoffe, er wird dafür in der Hölle schmoren."

Der Fall hatte vor zwölf Jahren die USA gespalten. Der Sportler und Schauspieler ("Police Academy") soll am 12. Juni 1994 in seinem Haus in Los Angeles seine Frau und ihrem Liebhaber bestialisch ermordet haben. Der Strafprozess wurde weltweit live im Fernsehen gezeigt. Simpson wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen, doch später wurde er bei einem Schadenersatzprozess der Angehörigen von einem Zivilgericht für schuldig befunden.

Seither schuldet er den Familien der Toten 33,5 Millionen Dollar, zahlte jedoch keinen Cent. Simpson hat eine Villa in Florida, wo Eigenheime vor gerichtlichen Schadenersatzansprüchen geschützt sind. Auch seine Pension der Football-Liga (310 000 Euro pro Jahr) ist unantastbar. Seine Verlegerin Edith Regan verteidigt die Veröffentlichung so: "Für mich ist es ein Geständnis. Ich wollte, dass dieses Kapitel endlich abgeschlossen ist." Nicole Browns Schwester Denise (49) sieht das, wie Millionen Amerikaner auch, völlig anders: "Die Sünden eines Kriminellen werden verherrlicht." Das Buch erscheint am 30. November. Zuvor will Simpson dem US-Sender FoxNews am 27. und 29. November zwei TV-Interviews geben.