Der Drogenanbau in Afghanistan geht nach Angaben der Uno auch in diesem Jahr nicht zurück. Laut einem gestern veröffentlichten Bericht des Uno-Büros für Drogen und Kriminalität (UNODC) in Wien ist der weltgrößte Heroinproduzent Afghanistan inzwischen aber auch der wichtigste Lieferant von Cannabis geworden. Die im vergangenen Jahr rund 70 000 Hektar große Anbaufläche von Cannabis, aus dem Haschisch gewonnen wird, werde in diesem Jahr wohl anwachsen. Für den Opiumanbau wurden laut UNODC im vergangenen Jahr 193 000 Hektar beackert, 17 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Günstiges Wetter mit reichlich Niederschlägen dürfte der diesjährigen Ernte zuträglich sein, heißt es in dem Report weiter. Er basiert auf Befragungen in 469 Dörfern. In rund jedem dritten Ort erklärten die Bauern, sie wollten in diesem Jahr Mohn anbauen. Im Süden waren es sogar 85 Prozent. In etwa jedem dritten Dorf hieß es, Drogenhändler hätten bereits einen Vorschuss für die Ernte gezahlt. Laut Uno lassen sich mit Mohn etwa 3500 Euro pro Hektar verdienen. Anbau und Handel sind eine Haupteinnahmequelle der Taliban. Nach Uno-Angaben verdienen die Taliban bis zu 100 Millionen Dollar allein aus "Steuern", die sie von den Bauern eintreiben.