BERLIN. Zum ersten Mal wird Deutschland eine reine Kampftruppe an den Hindukusch entsenden.

Vom Sommer an sollen 200 Bundeswehrsoldaten die bislang von Norwegern gestellte schnelle Eingreiftruppe QRF bilden und den Einsatz der Internationalen Stabilisierungstruppe Isaf in Nordafghanistan absichern. Dies entschied gestern Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU).

Mit der Entsendung, die vom bestehenden Bundestagsmandat gedeckt ist, entspricht Berlin einer Forderung der Nato, will sich aber weitergehenden Wünschen vor allem der USA und Großbritanniens nach Einsatz der Deutschen auch im heftig umkämpften Süden verweigern.

Nach einer gestern veröffentlichten Forsa-Umfrage lehnen 85 Prozent der Bundesbürger einen Einsatz deutscher Soldaten im Süden ab.