Bombe auf Bali. Unter den Opfern ist auch eine Deutsche. Zehn Bundesbürger werden vermisst. War es Al Kaida?

Bali. Beim schwersten Terroranschlag seit dem 11. September 2001 sind auf der indonesischen Ferieninsel Bali fast 200 Menschen in den Tod gerissen worden, darunter auch eine Deutsche, die auf Bali lebte. Zehn Deutsche würden noch vermisst, teilte das Auswärtige Amt mit. Über 300 weitere Personen, darunter acht deutsche Urlauber, wurden bei der Bombenexplosion zum Teil schwer verletzt, wie Außenminister Joschka Fischer schockiert mitteilte. Die Verletzten stammen aus Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Bayern und Thüringen. Bei der Mehrzahl der Toten handelt es sich um ausländische Touristen, vor allem Australier. Auch Kanadier, Briten und eine Schweizerin kamen ums Leben. Das Außenministerium in Berlin riet von Reisen nach Bali ab, der Reiseveranstalter TUI stoppte sofort alle Pauschalreisen auf die "Insel der Götter". Indonesiens Polizeichef General Dai Bachtiar sprach vom "schlimmsten Terrorakt in der Geschichte unseres Landes". Die Explosion im beliebten Ferienort Kuta Beach zerstörte den hauptsächlich von Touristen besuchten Club "Sari". Das Lokal geriet nach der Explosion in Brand. Auch ein benachbarter Nachtclub wurde durch den Anschlag vernichtet. Der Sprengsatz war nach Angaben der Polizei in einem Geländewagen versteckt. Die Regierung gab die Zahl der Toten mit zunächst 187 an, die der Verletzten mit 309. Mehr als 90 der Verletzten befanden sich jedoch in kritischem Zustand. Zu den Taten bekannte sich zunächst niemand, im Verdacht steht jedoch die Gruppe Jemaah Islamijah, die einen islamischen Staat in Südostasien aufbauen will und Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida von Osama bin Laden unterhält. Der prominente deutsche Terrorismus-Experte Rolf Tophoven warnte unterdessen in der "Bild"-Zeitung vor einer weltweiten Terror-Welle, die auch Deutschland erfassen könne.